16.11.2009 - Ein Brautag in der Metzgerei Rottner
Dass im Mittelalter die Bäcker im Stande waren gutes Bier brauen ist ja hinlänglich bekannt – aber ein Metzger?
Der Kriegenbrunner Metzgermeister Georg Rottner wollte es wissen. Warum sollte man in einem Wurstkessel kein Bier brauen können, dachte er sich und lud gleich zwei erfahrene Hobbybrauer zu sich in seine Metzgerei ein. Das Brauteam vom VFFB, den Kurt und den Peter.
Der 16. November war ein typisch nasskalter, windiger Novembertag. Georg Rottner, der Lindenwirt aus Kriegenbrunn stand schon in seiner Metzgerei und wartete auf die beiden Brauer. Heute keine Hausschlachtung, aber trotzdem ein echt Fränkisches Produkt. Bier wollte er brauen, ein Festbier als Überraschung für die Weihnachtsfeier der Kriegenbrunner Kerwasburschen.
Um 9 Uhr ging es dann endlich los. Einmaischen von 40 Kilo Malz in den Wurst- äh.., Sudkessel, aufheizen, rühren und Rasten einhalten, alles lief so reibungslos, als ob er noch nie etwas anderes gemacht hätte. Michael, der jüngste Spross der Familie half auch mit und war sehr eifrig bei der Sache. Er überwachte das Einhalten der Rasten und schlug Alarm wenn sich die Temperatur bedenklich dem Grenzwert näherte.
Monika versorgte uns mit Kaffee und Gebäck. Später lud uns Frau Rottner zu einer großen Fränkische Brotzeitplatte ein, Brauerherz was willst du mehr.
Der Nachmittag war ausgefüllt mit Läutern, Kochen, Kühlen bis zum Zeitpunkt auf den man sich schon gefreut hatte, Georg durfte 160 Liter goldgelbe Würze in seinen Gärbottich überführen.
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Nur noch Hefe zugeben und dann hieß es warten . . . bis zum 28. November, denn jetzt war, Dank der Hefe, aus der Würze ein dunkles fränkisches Landbier geworden. Dem Bier wurde Speise zugegeben und anschließend in Fässer abgefüllt. Und wieder hieß es warten -- nein, nicht bis das Christkind kommt, sondern bis zur . . .
. . . Weihnachtsfeier der Kriegenbrunner Kerwasburschen und Madli am 19.12.2009 im Gasthaus zur Linde bei Georg Rottner. Den Anstich vom ersten Fass erledigte Kurt Adler, der es mit zwei gekonnten Schlägen völlig geräuschlos und tropffrei öffnete.
Das Warten hatte sich gelohnt, wir genossen ein vorzügliches Lagerbier, beim dem aber bedingt durch die kurze Lagerzeit, der Hopfen noch etwas dominierte. Die Feier konnte beginnen.
Nach dem Essen wurden wir von Monika mit einer Diashow unterhalten, bei der wir die Kriegenbrunner Kerwa 2009 nochmals mit allen Highlights nachempfinden konnten.
Lieber Georg, Dir und Deiner Familie vielen Dank, es war schön bei Dir!
Bierprobe |
© PETER ROSS